13. Mai 2008

Heute Abend schieben sie mich in die Röhre und machen ein paar Bilder von meinen Gallengängen. So soll ausgeschlossen werden, dass da nix kaputt ist. Wenn man auf den Bildern nicht genug sehen kann, wollen sie mich vielleicht nochmal unters Messer legen und nachgucken - frage mich, warum die mir nicht gleich einen Reissverschluss in den Bauch gemacht haben. Damit ich bei den Aufnahmen still liege, werde ich mal wieder ins Land der Träume geschickt.

Keine Ahnung, wie meine Leberwerte heute sind. Die lagen bei der Visite am Morgen noch nicht vor. Tut ja aber auch nichts zur Sache, denn gelb bin ich immer noch.

Ansonsten fühle ich mich gut! Habe fast schon wieder zu meiner alten Form zurückgefunden. Wird Zeit, dass ich aus dem Spital rauskomme und daheim wieder auf meiner Spieldecke herumtollen und in meinem eigenen Bettchen schlafen kann. Aber so wie es aussieht, muss ich da leider noch ein bisschen Geduld haben.

Update 20:15 Uhr
Gerade haben die Ärzte meine Eltern über die Ergebnisse der Röhrenbilder informiert und die nächsten Schritte besprochen. Es hat uns nicht gewundert zu hören, dass auf den Bildern ausser ein bisschen Flüssigkeit um die Gallengänge nicht viel zu sehen war. Weil mein Bilirubin aber um weitere 100 gestiegen ist, müssen wir jetzt nachgucken, was da nicht gut ist. Von den 3 Hypothesen, die uns wieder Hoffnung gegeben haben, sind wohl zwei mittlerweile nicht mehr aktuell, dafür gibt es eine neue Hypothese und die heisst: meine mysteriöse Immunkrankheit, die keiner kennt, macht meine neue Leber wieder kaputt.
Der nächste Schritt ist eine Operation am Donnerstag. Dort werden meine Gallengänge angeschaut und getestet. Wenn diese in Ordnung sind, wird nochmals eine Leberbiopsie gemacht und zudem getestet, ob ich einen ganz speziellen seltenen Käfer in der Leber hab (Cryptosporidium - für die, die es interessiert), der eine Gallenwegsentzündung macht. Wenn nicht, dann versuchen sie die zu flicken. Danach werde ich wieder in der Intensivstation landen.
Das ist sooooo unfair. Gerade fange ich an, mich wieder richtig wohl zu fühlen und kann sogar meine beiden Beine wieder gleichzeitig in die Höhe strecken, ohne dass es zwickt und jetzt fangen wir wieder von vorne an. Uns bleibt auch nichts erspart! Aber da müssen wir nun halt durch. Hoffnung haben wir immer noch, auch wenn es uns mittlerweile wirklich schwer fällt.